Ceterum censeo corruptionem esse delendam 1)
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"Was dann danach wieder ins Internet gesetzt werden sollte, das wäre dann wirklich nach dem Gespräch mit Landrat Horst Schnur zu entscheiden" (10)

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Gelöschte Links II: Das "gesäuberte" Gästebuch des Odenwaldkreises

Das nachfolgende Bild zeigt einen "snapshot" aus dem Gästebuch des Odenwaldkreises, Datum 5. August 2002, 15:25.
Der Hinweis auf unser "Zensur" - Dossier wurde kurz zuvor neu eingetragen und wird an Position 1 aufgeführt.



Eintrag Nummer 2 stammt von einer "Lucia aus Bad Wörishofen", er erfolgte am 16. Juli 2002.
Wer nun auf die Gästebuchseite klickt, wird feststellen, dass der Eintrag unter dem Titel "Zensur im Reich des 'Kartoffelkönigs' Schnur" fehlt, er war nur wenige Stunden später gelöscht worden - offenbar, um eben jene "Zensur" eindrucksvoll zu bestätigen und vorzuführen.
Der Hinweis auf die Dokumentation bei justizskandale.de war nicht rassistisch, nicht sexistisch und nicht gewaltverherrlichend. Warum also wurde der Eintrag "eliminiert"?
Auch die in Anführungszeichen gesetzte Titulierung "Kartoffelkönig" ist nicht beleidigend. Auf der Website www.odinprawda.de wird diese Titulierung für Horst Schnur mehrfach verwendet, es wird dort sogar über "Knolly, das Double" von Schnur gescherzt. ("Erster Menschen-Klon-Versuch im Odinwald gelungen")
Schnur weiß das und macht Odinprawda in deren Gästebuch am 25. 1. 2002 sogar ein Kompliment:
"Sehr gut. Ich werde öfter reinschauen.
Gruß Horst Schnur
"
Die Richtigkeit aller Tatsachenbehauptungen wird in unserer vorliegenden Dokumentation belegt.
Nicht zuletzt beweist die Löschung dieses Gästebucheintrags-Eintrags erneut jenen "Trostlosen Zustand der Meinungs- und Pressefreiheit" und die Notwendigkeit hierüber eine (politische) Debatte zu führen.

Hatte nicht der Webmaster Reinhard Huchthausen in seinem Begrüßungs-Eintrag vom 27. 2. 2002 geschrieben:
"Wir hoffen, dass das Gästebuch ab heute wieder zu einem Forum unserer Besucher wird."

Demokratiebruch: Ein politisches "Forum", in dem Opposition und Kritik ausgeschlossen wird

Dass das Gästebuch des Odenwaldkreises durchaus auch ein politisches Forum sein soll und sein darf, macht ein Eintrag vom 19. Mai 2002 deutlich:

Raoul Giebenhain, Juso-Vorsitzender und SPD-Kreistagsabgeordneter wirft in diesem Beitrag der CDU einen "Demokratiebruch" und einen "politischen Skandal keinesgleichen" vor.


Der Hintergrund ist übrigens banal: die CDU-Kultusministerin Wolff hatte eine Vorgabe ihres SPD-Vorgängers Holzapfel hinsichtlich der Mindestgröße einer gymnasialen Oberstufe umsetzen wollen. Um einen "politischen Skandal keinesgleichen" handelte es sich bestimmt nicht.

Warum kann ein so polemischer und parteiischer Beitrag problemlos im Gästebuch des Odenwaldkreises stehen und bestehen, während ein Beitrag, der die demokratischen Spielregeln dieses "Forums" thematisiert, kurz darauf entfernt wird?
Würde man auch die Einträge von oppositionellen Parteien (CDU, FDP, GRÜNE) löschen?
Die von dem Juso-Vorsitzenden Giebenhain angegriffene Kultusministerin Wolff hatte Landrat Schnur in der schulpolitischen Angelegenheit "Propaganda" und ein "übles Spiel" vorgeworfen. Würde ein Gästebucheintrag, der diesen Vorwurf an Schnur zitiert, ebenfalls bald darauf entfernt werden?
Welch ein Demokratieverständnis liegt einem derartigen Vorgehen zugrunde? Geschieht ein "Demokratiebruch" nicht vielmehr durch die Löschung politisch mißliebiger Einträge in diesem Gästebuch bzw. Forum des Odenwaldkreises?
Ein kritischer Beitrag könnte doch beantwortet werden, warum wird er statt dessen "elimiert"?

Es handelte sich nicht um die erste "Löschung. Das nachfolgende Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Logfile der Website odenwald-geschichten.de für den Monat Mai 2002



Demnach erfolgten in dieser Zeit vom Gästebuch der offiziellen Website odenwaldkreis.de 29 Zugriffe auf eine bei odenwald-geschichten.de publizierte Dokumentation: Der Eintrag im virtuellen Gästebuch des Odenwaldkreises hatte gelautet:

"Die große Balzer-Story: Auf www.odenwald-geschichten.de bzw. www.odenwald-geschichten.de/skandale.htm finden Sie eine umfangreiche Dokumentation zu Aufstieg und Niedergang des EFFZ (Europäisches Film- und Fernsehzentrum). Landrat Schnur rührte im Investoren-Prospekt mit einem Empfehlungsschreiben auch persönlich die „Werbetrommel“ für das Unternehmen. Wurde er konsequenterweise dann auch selbst ein stiller Teilhaber des EFFZ? War ihm nicht bekannt, dass schon im Mai 1999 eindringlich vor dem Unternehmen und dem Unternehmer gewarnt wurde (Gerlach Report)?"


Der gleiche Hinweis war schon am 16. April in die Gästebücher anderer Odenwälder Websites eingetragen worden.





Nur im Gästebuch des Landratsamtes war er bald darauf gelöscht worden. Deswegen erfolgte am 24. April ein erneuter Eintrag. Unter dem Betreff "Pressefreiheit" waren per eMail einige Personen über diesen Eintrag in Kenntnis gesetzt worden:

Hallo!
auf meine EFZZ-Dokumentation unter odenwald-geschichten.de hatte ich u.a auch im Gästebuch des Odenwaldkreises hingewiesen. Heute fiel mir auf, dass dieser Betrag gelöscht wurde.
Nun habe ich erneut in das Gästebuch geschrieben und möchte Euch bitten, dort kurz hineinzuschauen.
http://www.odenwaldkreis.de/guestbook/ardguest.php
Vielleicht überprüft ihr das eine Woche später. Dann könnte der Hinweis wieder "verschwunden" sein.


Einige Tage später wird von einem der Angeschriebenen via eMail bestätigt, dass der Eintrag noch vorhanden ist: "...heute am Sonntag, 28. April 2002 ist ihr Eintrag im Gästebuch des Landratsamtes noch enthalten."
Ironischerweise übrigens wird der Kreisgeschäftsführer der GRÜNEN, der hier noch ein Auge auf die "Pressefreiheit im Odenwald" warf, einige Wochen später ebenfalls die Löschung eines "Schnur-kritischen" Links veranlassen - dabei werden aus einer ins Internet gestellten Pressemitteilung der GRÜNEN nachträglich zwei Links bzw. Quellenangaben gelöscht.
Aber auch die Tage des erneuten Eintrags im Gästebuch des Odenwaldkreises sind "gezählt". Irgendwann in der zweiten Mai-Hälfte wurde der Eintrag offenbar erneut gelöscht.

Gelöschte Links III: Die "gesäuberte" Kulturseite des Odenwaldkreises

Der Odenwaldkreis präsentiert sich auf seiner Website auch kulturfreundlich. Unter www.odenwaldkreis.de/kultur/kultur.htm werden "Kulturelle Angebote" sowie "Kultur-Links" angezeigt, auch die Internet-Adressen von im Odenwald lebenden Künstlern.
So findet sich dort ein Link zur Website der Bildhauerin Gabriele von Lutzau. Die frühere Stewardess war 1977 bekannt worden durch die große Courage, die sie in der von palästinensischen Terroristen entführten Lufthansa-Maschine Landshut bewiesen hatte.
Sie hatte später den als Pilot damals ebenfalls beteiligten Rüdeger von Lutzau geheiratet und war mit ihm in den Odenwald gezogen.
Auf ihrer Website befand sich bis zu deren Umbau ein Link zu der satirischen Kolumne "Wahre Worte", auf die ursprünglich auch auf der offiziellen Website des Odenwaldkreises hingewiesen wurde.



Eine mutige Geste der Bildhauerin, schließlich ist sie ein prominentes Mitglied der lokalen SPD und naheliegenderweise auch mit dem Landrat befreundet. Für die (satirischen) "Wahren Worte warb sie, obgleich deren Autor am Ort von ihrem Parteifreund Schnur als eine Art "Staatsfeind" gesehen wird.
Die "Just for fun" - Kolumne erscheint in dem bekannten Online-Magazin literaturcafe.de und wird gelegentlich auch auf anderen Kultur-Websites, etwa des ZDF oder der Hamburger ZEIT, empfohlen.
Mit dem Odenwald hat sie nichts zu tun - bis auf den Umstand, dass der Satiriker aus dem Odenwald kommt und dort vielleicht seinen Sinn für einen allgegenwärtigen Unsinn schärfen konnte.

Doch obwohl in den satirischen "Wahren Worten" nirgendwo vom Odenwald oder von Horst Schnur die Rede ist, wurde auf odenwaldkreis.de auch der Link zu dieser Internet-Adresse gelöscht.
Der nachstehende Logfile-Auszug für März 2002 zeigt noch 6 Zugriffe an, danach wurde der Link entfernt.



Der vermutliche Grund für die spätere Löschung des Links: Der Satiriker hatte an anderer (nicht-satirischer) Stelle gewagt, an Horst Schnur Kritik zu üben. Die von dem "Landesfürsten" vermutlich als "Majestätsbeleidigung" empfundene Kritik führte zwar nicht zur Verbannung des Autors, aber zur "Verbannung" jedes Hinweises zu ihm auf odenwaldkreis.de.

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Inhaltsverzeichnis

Chronik
Majestätsbeleidigung
Probleme des Lokaljournalismus
Odinprawda: Achtung Satire!
Kartoffelkönig und Hofnärrin
Samisdat und Treibjagd: Anschauungsmaterial
Der Strippenzieher
Zensur - Klartext
Majestät verleumdet?
Schnur will "Anklage ... einreichen"
Südhessische Treibjagd
Polizeipräsidium als Zeuge
Verfahrensmuster für Willkür
Internet & Bücherverbrennung
Lehren für Landgrafen
Warum keine Gegendarstellung?
Ist der "Landfürst" der Verleumder?
"Nur um eines bittet Landrat Schnur ..."
Übles Spiel mit einem (Partei-)Freund?
Üble Spiele in Historie und in Hollywood
Gefährliche Bemerkung
"Informationsfreiheit" im Odenwald
Thema für SPIEGEL, kein Thema für OHZ
"Öffentlichkeit im Odenwaldkreis hat ein Recht ..."
Brandanschlag: Desinformation statt Information
Odenwälder Echo mäuschenstill
Stadtnachrichten: Loch im Mantel des Schweigens
Das musste doch nicht sein
Redakteurstelefonat: Das muss unter uns bleiben
Provinz: Ganoven und Wichte
Gelöschte Links I: Konforme BündnisGrüne
Kommunalpolitik und Pöstchgeschacher
Gelöschte Links II: Gesäubertes Gästebuch
Gelöschte Links III: Gesäuberte Kulturseite
"Ich hab ihn einfach rausgeschmissen ;-)"

Ukraine: Präsident Kutschma und das Verschwinden des kritischen Internet-Journalisten Gongadse
(Bericht von Christian Domnitz im Berliner Tagesspiegel, 15. 1. 2001)
Der rätselhafte Tod eines Journalisten in der Ukraine bringt den Präsidenten Kutschma in Bedrängnis

In einem Wald in der Nähe von Kiew finden zwei Männer einen verwesten Leichnam. Der Kopf ist abgehackt, er fehlt. Der verstümmelte Körper wird zur Untersuchung ins Krankenhaus des nächsten Orts gebracht. Doch einige Stunden später verschwindet er unvermittelt aus dem Leichenschauhaus. Ein Arzt soll kurz vorher noch erkannt haben, wer der Tote war: Georgij Gongadse, 31 Jahre, Journalist. Gongadse war Chefredakteur der Internetzeitung "Ukrainska Prawda" in Kiew. Für sie schrieb er Artikel, die Korruption und Vetternwirtschaft in der ukrainischen Regierung aufdecken sollten. Viele Leser mag das von einer Hand voll Redakteuren gemachte Magazin über das Internet nicht erreichen, aber gestört hat es offenbar doch jemanden. Das erst einige Monate alte Projekt gilt als Geheimtipp für kritische Berichterstattung. ... Mitten im Sumpf von Korruption und Clan-Fehden findet sich nun dieser tote Internet-Journalist.... Der Leichnam aus dem Wald taucht wieder auf, beim Innenministerium. Es gibt bekannt, dass er auf keinen Fall Gongadses Leichnam sei. Alexandr Moros, der sozialistische Oppositionsführer im Parlament, hält dagegen. Die Leiche sei die des verschwundenen Journalisten. Und Moros setzt noch eins drauf: Den Mord habe der ukrainische Staatschef persönlich angeordnet.... "Es geschieht immer häufiger, dass ukrainische Journalisten bedroht oder auf offener Straße angegriffen werden", sagt Menet. "In diesem Land herrscht Aggression, politischer Druck wird auf Journalisten ausgeübt, es passieren bizarre Dinge." Der freie Journalist Oleg Jelzow berichtet, kurz nach Gongadses Verschwinden telefonisch bedroht worden zu sein. Der Anrufer kritisierte "Artikel, die sehr einflussreiche Leute stören" und sagte: "Du bist der nächste auf der Liste." In den gleichen Tagen wurde Mikola Severin, der Chefredakteur einer kritischen Regionalzeitung, auf offener Straße krankenhausreif geschlagen.... Schon in Paris hatte Jean-Christophe Menet den Inhalt der inzwischen berühmten "Moros-Bänder" gelesen. Der ukrainische Geheimdienst hatte dem Oppositionsführer ein Tonband mit Telefonmitschnitten übergeben, auf dem drei Stimmen zu hören sind. In primitiver Sprache, gelegentlich fluchend, unterhalten sie sich über den unbequemen Journalisten Gongadse. Am besten sei es, so einigen sie sich, ihn von Tschetschenen entführen zu lassen, gegen ein unbezahlbares Lösegeld. Alexandr Moros sagt, die Stimmen gehörten Kutschma, seinem Innenminister und seinem Stabschef Wladimir Litwin."



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