"Was dann danach wieder ins Internet gesetzt werden sollte, das wäre dann wirklich nach dem Gespräch mit Landrat Horst Schnur zu entscheiden" (1)
Ein ähnlich "enges" Verhältnis pflegte einstmals auch das "Neue Deutschland" mit Erich Honecker. Der frühere SED-Generalsekretär besaß allerdings weltweite "Bedeutung", sprudelte vor "Tatkraft", "Ideenreichtum" und globalen bzw. genialen "Erkenntnis(sen)", vertrat "energisch ... die Interessen" und die "Tradition" der Arbeiterklasse, war gleichzeitig auf der Seite von "j e d w e d e m Fortschritt" und konnte einem sogar jenseits 70 "wie ein Quell vorkommen, der nicht versiegen wird." Wohlgemerkt, hier soll nicht der mit ca. 75% direktgewählte "Super-Politiker" Horst Schnur mit dem ca. 95% pseudo-gewählten Erich Honecker verglichen werden. Lediglich die brave Presse und ihr vertrautes Verhältnis zur Herrschaft soll ein wenig karikiert werden. Die PR-Floskeln aus der Presseabteilung des Landrats werden mitsamt ihres lobhudelnden Tonfalls aber auch für sonstige Berichte von der Ortspresse "geborgt". Dies zeigt die unten stehende Gegenüberstellung zweier anderer Textauszüge. Der Text links (Biomasse) stammt von dem Echo-Redakteur Horst Eßlinger, der Text rechts findet sich in der bereits erwähnten (offiziellen) Pressemitteilung. Die verwendeten Floskeln sind in Ton und Inhalt meist austauschbar, egal, von wem der Schreiber nun bezahlt wird.
"Dialoge" werden also nicht einfach nur angeregt oder begonnen, vielmehr "schuf" der Herr und Meister die Dialoge - so als stünde man im Odenwald am Anfang aller Tage bzw. am Anfang der Schöpfung. Und ganz so wie der liebe Gott im Himmel ist auch sein Odenwälder Menschenkind "unermüdlich" beim Geben von Impulsen, beim Erschaffen von Dialogen und Schlachthöfen "... und vieles andere mehr. Doch damit nicht genug ...". Selbst die offenbar ganz ungewöhnliche "Anbindung des Odenwaldkreises an die Datenautobahn" ist mehr dem einzigartigen Schnur als den vielen Telekom-Kabeln zu danken. Überhaupt hat der Mann tolle Ideen und Erkenntnisse, zum Beispiel, dass man sich auf die eigenen Stärken besinnen soll ("eine Forderung, die Landrat Horst Schnur seit Jahren erhebt") oder dass "nur Gemeinsamkeit zur erforderlichen Stärke verhilft". Die "Probleme des Lokaljournalismus" hatte Grünewald im April 2002 während eines Vortrags beim Historischen Verein der Kreisstadt Erbach selbst skizziert. So habe sich "zur Nazizeit ... der Verlag offenbar aus Existenzangst zu tendenziöser Berichterstattung gezwungen gesehen".
"Kritischer Journalismus aber komme auch in Demokratien nicht immer gelegen, wie sich bei der Erbacher Zeitung zur Zeit der Pläne für eine Lustgarten-Bebauung erwiesen habe. Damals seien Redakteure auf p o l i t i s c h e n D r u c k hin ausgetauscht worden." Mit diesen Worten wird im Odenwälder Echo vom 29. 4. 2002 der brisantere Teil aus dem Vortrag seines Chefredakteurs wiedergegeben. Kann man daraus schließen, dass im Odenwald "kritischer Journalismus" für die seit über 50 Jahren dauerregierende SPD auch einmal "gelegen" kommt? Sicherlich: Sofern sich die Kritik nicht gegen die SPD und schon gar nicht gegen Schnur persönlich richtet. Und wenn schon Kritik, dann sehr, sehr moderat bitte schön, handzahm gewissermaßen. Man könnte ja einen ungehaltenen Anruf erhalten.
| InhaltsverzeichnisChronikMajestätsbeleidigung Probleme des Lokaljournalismus Odinprawda: Achtung Satire! Kartoffelkönig und Hofnärrin Samisdat und Treibjagd: Anschauungsmaterial Der Strippenzieher Zensur - Klartext Majestät verleumdet? Schnur will "Anklage ... einreichen" Südhessische Treibjagd Polizeipräsidium als Zeuge Verfahrensmuster für Willkür Internet & Bücherverbrennung Lehren für Landgrafen Warum keine Gegendarstellung? Ist der "Landfürst" der Verleumder? "Nur um eines bittet Landrat Schnur ..." Übles Spiel mit einem (Partei-)Freund? Üble Spiele in Historie und in Hollywood Gefährliche Bemerkung "Informationsfreiheit" im Odenwald Thema für SPIEGEL, kein Thema für OHZ "Öffentlichkeit im Odenwaldkreis hat ein Recht ..." Brandanschlag: Desinformation statt Information Odenwälder Echo mäuschenstill Stadtnachrichten: Loch im Mantel des Schweigens Das musste doch nicht sein Redakteurstelefonat: Das muss unter uns bleiben Provinz: Ganoven und Wichte Gelöschte Links I: Konforme BündnisGrüne Kommunalpolitik und Pöstchgeschacher Gelöschte Links II: Gesäubertes Gästebuch Gelöschte Links III: Gesäuberte Kulturseite Verfassungsrechtliche Regelungen für die Massenmedien (www.bund.de) "Das Grundgesetz schützt die Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit in Art. 5 Abs. 1. Damit wird in erster Linie der Schutz vor staatlichen Eingriffen gewährleistet, zum Beispiel: Meinungsäußerungen sind nicht strafbar; staatliche Überwachung und Unterdrückung von Veröffentlichungen sind unzulässig; Behörden müssen Publikationsorganen Auskunft geben; Journalisten brauchen Informanten nicht preiszugeben...." Die Macht der Medien und die Art und Weise, wie sie mit ihr umgehen, stößt auf Kritik... Trotz dieser Kritik sollte nicht übersehen werden, dass freie Medien ein unverzichtbarer Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft sind. Sie machen politische Entscheidungen durchschaubar (transparent) und üben eine wichtige Kontrollfunktion aus, indem sie Machtmissbrauch, Ämterwillkür und Korruption aufdecken..." UN: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Artikel 19) (www.reporter-ohne-grenzen.de) "Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht umfasst die Freiheit, Meinungen unangefochten zu vertreten sowie Informationen und Ideen mit allen Kommunikationsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten." Weltkarte zum Stand der Meinungs- und Pressefreiheit Zeitschriften in der DDR: Zensur "Und bei der Diskussion des Themenkomplexes Zensur wurde einmal mehr klar, daß eine der wirksamsten Waffen gegen unerwünschte Schreiberei tatsächlich die ´Schere im Kopf´ ist. Noch in jedem autoritären Staat trug gerade die in einer Atmosphäre der Ängstlichkeit gedeihende Selbstzensur ganz erheblich dazu bei, die Schreibenden zu disziplinieren." "Auf der anderen Seite entwickelte sich durch die Beschränkung der Pressefreiheit aber auch eine spezielle Art des ´getarnten Schreibens´ und des ´zwischen den Zeilen Lesens´." Potsdamer Neueste Nachrichten, 23.10.98 "Die Autoren mußten sich oft wegen mangelnder politischer Sorgfalt unangenehmer Aussprachen stellen, die auch mit Berufsverbot und Entlassungen enden konnten." Moabiter Post, 14.10.98 Auf dieser Seite finden sich auch zahlreiche Links zu fremden Seiten im Internet. Für diese Links gilt: wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. In diesem Sinne distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf dieser Homepage. |